Antisemitismus & Faschismus

Aranka Böhm an Karinthy Ferenc (Auszug)

  • Autor*in: Aranka Böhm
  • Übersetzt von: Endre Hars
  • Entstehungsjahr: 1939
  • Sprachen: Deutsch
  • Originalsprachen: Ungarisch
  • Gattung: Brief

Kommentar:

Der Auszug ist eine Stelle aus einem Privatbrief, mit sehr persönlichen Informationen, die durch den historischen Bezug erschütternde Relevanz erhalten. Aranka Böhm (1893–1944) war die zweite Ehefrau der Schriftstellers Frigyes Karinthy (1887–1938), Mutter von Ferenc Karinthy (1921–1992), der ebenfalls zum Schriftsteller wurde. Zum Zeitpunkt des Briefes befindet sich Böhm in New York. Von hier aus versucht sie ihren Sohn zur Emigration zu überreden und bezieht sich dabei kritisch und zugleich nostalgisch auf Werte – Namen eines ungarischen Schriftstellers, einer Budapester Brücke und einer Fußballmannschaft –, die sein Sohn als Argument fürs Bleiben vorbringt. – Argumente, die jeder hat, der an seiner Heimat hängt. Die Worte von Aranka Böhm und die Argumente ihres Sohnes werden einmal mehr durch die historische Tatsache ergänzt sowie verstärkt, dass auch sie nach Ungarn zurückgekehrt, von den Nazis deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet wurde.