Grundlagen der Literatur in Ungarn
- Autor*in: H. G.
- Publikationsdaten: Ort: Wien | Jahr: 1939
- Ausgabe-Datum: 1939
- Originalsprachen: Deutsch
- Verfügbarkeit: Österreichische Nationalbibliothek
- Gattung: Artikel
Kommentar:
Der Beitrag bietet einen Überblick über die Entstehung, den sozialhistorischen Hintergrund sowie über Autoren, Themen bzw. kollektive Wertvorstellungen der ungarischen Literatur. In dieser Hinsicht ist er informationsreich, in einer anderen Hinsicht allerdings auch aufschlussreich im Hinblick auf die nationalen Klischees, die der Verfasser willentlich-unwillentlich vermittelt. Interessant ist die Erwähnung der kulturellen Differenz zwischen Hauptstadt und Provinz, die bis zum Zweiten Weltkrieg und auch darüber hinaus die Grundlage für zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen modernen, ‚westorientierten‘ und volkstümlichen, ‚ostorientierten‘ Autor*innen bildete. Der Artikel führt Daten zum Verlagswesen und zum Büchermarkt an, widmet aber nach diesen konkreten Informationen beliebten Sujets („Árpád“, Maria Theresia“) und Nationaldichtern („Alexander Petőfi“, „Emmerich Madach“) ein eher eklektisch zu nennendes Interesse. Der letzte Absatz überrascht mit einer Passage zur „technische[n] Stärke der ungarischen Literatur“. Diese liege Verfasser zufolge in der „literarischen Journalistik“, der er kritische Kommentare über den Journalismus („Aktualität versponnener Selbstschau“) und über die populäre Kultur („Kontrapunktik der Zigeunermusik“) hinzufügt.