Emanzipation & Revolution

Der Kampf mit dem Fachmann

  • Autor*in: Gina Kaus
  • Behandelte Person: Mechtilde Lichnowsky
  • Publikationsdaten: Ort: Wien | Jahr: 1925
  • Erschienen in: Arbeiter-Zeitung
  • Ausgabe-Datum: 16. 11. 1925
  • Originalsprachen: Deutsch
  • Verfügbarkeit: Österreichische Nationalbibliothek
  • Gattung: Rezension

Kommentar:

Gina Kaus rezensierte am 16. November 1925 in „Der Kampf mit dem Fachmann“ den gleichnamigen Roman der deutschen Schriftstellerin Mechtilde Lichnowsky. Die Rezension wurde in der Literaturbeilage der Arbeiter-Zeitung, die 1889 bis 1938 und dann wieder 1945-1991 erschien, abgedruckt. Die Arbeiter-Zeitung war das Sprachrohr der Sozialdemokratie, was der linksliberalen Gesinnung von Gina Kaus entgegenkam. Kaus setzt sich in der Rezension mit der Kommunikation und der Gesprächskultur auseinander, die sie, genauso wie Lichnowsky, als maßgeblich für eine gute Menschenbildung erkennt. Kaus schätzt den intellektuellen Humor und den überlegenen Geist von Lichnowsky in ihrem Werk und pflichtet ihrer Erkenntnis bei, dass Respekt und Sachlichkeit in einem Gespräch eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Gemeinschaft seien. In der Rezension wird der Verlag Jahoda und Siegel genannt, in dem Lichnowskys Roman 1924 erschienen war. Inhaber der Wiener Druckerei war Georg Jahoda, der langjährige Verleger der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift „Die Fackel“. Die Autorin Mechtilde Lichnowsky war neben Karl Kraus auch mit Carl Sternheim und Frank Wedekind bekannt, zu denen auch Gina Kaus Kontakte pflegte. Lichnowsky verfasste mehrere kritische Werke über Sprache und Sprachstil und kritisierte später auch die Sprache der Nationalsozialisten.  (Universität Wien)