Emanzipation & RevolutionKrieg & Pazifismus

Ist unsere Jugend verderbt?

  • Autor*in: Therese Schlesinger
  • Publikationsdaten: Ort: Wien | Jahr: 1925
  • Erschienen in: Die Mutter
  • Ausgabe-Datum: 01. 03. 1925
  • Originalsprachen: Deutsch
  • Verfügbarkeit: Österreichische Nationalbibliothek
  • Gattung: Artikel

Kommentar:

Der Text „Ist unsere Jugend verderbt?“ wurde von der österreichischen Frauenrechtlerin und Politikerin der SDAP Therese Schlesinger verfasst. Sie wurde als eine der ersten Sozialdemokratinnen ins Parlament der Ersten Republik gewählt. Zu ihren Veröffentlichungen zählen beispielsweise Werke wie „Die geistige Arbeiterin und der Sozialismus.“ (1919), „Was wollen die Frauen in der Politik“ (1910) und „Wie will und soll das Proletariat seine Kinder erziehen?“ (1921), welche alle in Wien veröffentlicht wurden. Der Essay ist in der Zeitschrift „Die Mutter“ am 1. März 1925 erschienen.


In dem Artikel geht es um die Klage der älteren Generation
über die Sittenverderbnis der jüngeren. Man geht von einem Mangel an Verständnis  für die geänderten Lebensbedingungen und die sich daraus ergebenden veränderten Anschauungen der Jugend aus. Der Krieg hat die wirtschaftliche Emanzipation der Frauen auf grausame Weise erzwungen und die Rollenverteilung von Frau und Mann vertauscht. Im Laufe der Zeit erhielten das Wahlrecht
und die zivilrechtliche Gleichstellung mit den Männern, sowie die Besserung der Arbeitsbedingungen von Frauen. Frauen aus der früheren Zeit haben gefordert, dass
Männer die gleichen Keuschheitsregeln befolgen sollen wie Frauen. Doch hier konnten
keine großen Erfolge aufgewiesen werden. Nun nehmen Frauen die gleiche sexuelle
Freiheit in Anspruch.

Dieser historische Kontext ist im Artikel sachlich dargestellt worden und
wirkt wie die Meinung der Allgemeinheit. Meiner Meinung nach sind in diesem Essay
alle Aussagen aus der Frauenperspektive der damaligen Zeit dargestellt und folgende
Fragen wurden beantwortet, was hat sich geändert, was hat sich verbessert.

(Universität Wien)